58 - 51 v.Chr. Caesar erobert ganz Gallien
einschließlich des Rheinlands, wo der Stamm der Eburonen siedelt. Bei einem Aufstand der Eburonen unter Ambiorix 54
v.Chr. kommen eineinhalb Legionen ums Leben. Caesar führt daraufhin einen Vernichtungsfeldzug gegen die Eburonen.
39 / 19 v.Chr. Marcus Vipsanius Agrippa, Freund und
Feldherr des Kaisers Augustus, siedelt die Ubier im Rheinland an und fördert die römische Kolonisierung Germaniens.
Die Ubier legen auf einer Niederterrasse am Rhein eine zentrale umwallte Siedlung an, das Oppidum Ubiorum.
9 n.Chr. Bei einem Aufstand der Cherusker im rechtsrheinischen Germanien werden in der Varus-Schlacht drei
Legionen vernichtet. Augustus gibt daraufhin seinen Plan einer Provinz Großgermanien auf. Der Rhein wird zur
endgültigen Reichsgrenze des römischen Imperiums.
50 Agrippina die Jüngere, 15 n.Chr. im Oppidum Ubiorum geboren, erreicht bei ihrem Onkel und Ehemann, Kaiser
Claudius, daß Köln zu einer Kolonie römischen Rechts erhoben wird. Köln führt fortan den Namen
Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) . 50 -70 n.Chr wird die römische Stadtmauer gebaut, die bis ins hohe
Mittelalter besteht.
69 In der Krise des Vierkaiserjahres wird der Statthalter Vitellius in Köln zum Kaiser ausgerufen. Er
unterliegt Vespasian, der sich als 4. Kaiser durchsetzt und die flavische Dynastie gründet.
um 89 Die CCAA wird zur Hauptstadt der Provinz Niedergermanien. An der rheinseitigen Stadtmauer wird der Palast
des Statthalters von Niedergermanien gebaut, das Praetorium.
259 - 274 Gallisches Sonderreich: Postumus gründet in Köln ein vom Kaiserreich unabhängiges
römisches Reich, das erfolgreich die Rheingrenze gegen die Germanen verteidigt.
310 Kaiser Konstantin läßt die erste feste Rheinbrücke errichten, die bis ins
Frühmittelalter besteht. Nach ihren Abriß hatte Köln bis 1822 keine feste Rheinbrücke.
313 Maternus wird als erster Bischof von Köln in den Chroniken erwähnt.
4./5. Jh. Einfälle verschiedener Germanenstämme verwüsten immer wieder das Rheinland und
schwächen die römische Herrschaft.
455 Das römische Köln wird von den Franken erobert, die sich dauerhaft in Köln
niederlassen.
455 - 508 Köln ist Hauptstadt des Königreichs der ripuarischen Franken , das von Sigibert dem Lahmen
(ab ca. 470) beherrscht wird.
508 - 751 Clodwig gliedert nach der Ermordung von Sigiberts Sohn Cloderich das Königreich der Ripuarier in
das Merowingerreich ein.
795 Karl I. der Große erhebt Köln zum Erzbistum mit den Suffraganbistümern Münster, Minden,
Osnabrück, Bremen, Lüttich und Utrecht. Köln dient fortan als Missionszentrum für die heidnischen Sachsen
und Friesen. Erster Erzbischof Kölns wird ein Berater Karls, Hildebold.
881 Normannen überfallen Köln und verwüsten es.
953 - 965 Erzbischof Brun von Köln, Bruder Kaiser Otto I. des Großen, gründet St. Pantaleon,
St. Andreas und Groß St. Martin. Brun ist zugleich geistlicher und weltlicher Herr von Köln. Er baut das
ottonisch-salische Reichskirchensystem mit auf.
983 - 991 Theophanu, Mutter Kaiser Otto III., führt für ihren minderjährigen Sohn die
Reichsgeschäfte. Sie wird auf ihren Wunsch hin im Kölner Benediktinerkloster St. Pantaleon bestattet.
Ostern 1074 Annoaufstand: Aufstand der Kölner Bürger gegen Erzbischof Anno II., weil dieser ein Schiff
der Kölner Kaufleute beschlagnahmt. Anno muß fliehen, wirft den Aufstand aber später nieder.
23. 6.1164 Erzbischof Reinald von Dassel bringt die Gebeine der heiligen drei Könige nach Köln.
um 1180 Zweite Stadterweiterung durch Bau der großen mittelalterlichen Stadtmauer
1248 Erzbischof Konrad von Hochstaden legt den Grundstein zum gotischen Dom.
1268 In der Schlacht an der Ulrepforte siegt das Kölner Patriziergeschlecht der Overstolzen über das
der Weisen, welches mit dem Erzbischof verbündet ist.
5. Juni 1288 Die Ritterschlacht bei Worringen entscheidet über die Macht am Niederrhein. Die Kölner
Bürger stehen auf der Seite des siegreichen Herzogs Jan I. von Brabant; der Kölner Erzbischof steht auf der Seite
der Besiegten und verliert die Stadtherrschaft über Köln.
1388 Gründung der Kölner Universität, der viertältesten im Deutschen Reich
1396 Ein Aufstand der Handwerkerzünfte gegen die Patrizierherrschaft führt zu einer neuen
Stadtverfassung für Köln: im Verbundbrief wird die
Gaffelverfassung geregelt. 22 Gaffeln - Verbünde von Zünften und Kaufmannsgilden - stellen fortan den Rat der
Stadt.
14. / 15. Jh. Im Spätmittelalter ist Köln mit 40.000 Einwohnern die größte deutsche
Stadt.
1475 Kaiser Friedrich III. verleiht Köln für die Unterstützung im Neußer Krieg den
Status einer freien Reichsstadt. Die Finanzen der Stadt sind jedoch durch den Krieg langfristig ruiniert.
16. Jh. Der Niedergang der Hanse führt zu einer Verschlechterung der Kölner Wirtschaftslage. Köln
wehrt sich gegen die Reformationsversuche zweier Kölner Erzbischöfe und wird ein Zentrum der katholischen
Gegenreformation (Jesuiten in Köln).
1560 Die Bautätigkeit am Dom wird eingestellt. Der unvollendete Südturm mit dem Baukran auf dem Dach
wird für Jahrhunderte zum Wahrzeichen Kölns.
1618 - 1648 Im Dreißigjährigen Krieg verhält sich Köln neutral und bleibt unbelagert. Der
Krieg schädigt jedoch die Wirtschaft. Der Reitergeneral Jan von Werth wird zum Volkshelden, als er die Festung
Ehrenbreitstein, die den Rheinhandel kontrolliert, von den Franzosen befreit.
1683 - 1686 Aufstand des Nikolaus Gülich gegen den korrupten Rat. Gülich scheitert nach
Anfangserfolgen. Er wird verurteilt und in Mülheim hingerichtet.
6.10.1794 Französische Revolutionstruppen ziehen in Köln ein. Die Verfassung von 1396 wird außer
Kraft gesetzt. Die Franzosen beschlagnahmen systematisch Kulturgüter (Gemälde, Bücher). Aber sie sorgen auch
für mehr Sauberkeit und Sicherheit auf den Straßen der Stadt.
9.6.1802 Die Aufhebung aller Klöster und Stifte und der anschließende Abriß vieler Kirchen im heiligen
Köln führt zu unersetzlichen kunsthistorischen Verlusten.
1804 Napoleon besucht Köln und wird von den Kölnern begeistert empfangen. Einführung des Code
Civil, der bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches 1900 gilt.
1814 Die Franzosen räumen angesichts vordringender preußischer Truppen die Stadt.
1815 Das katholische Rheinland fällt an die protestantische Großmacht Preußen. Köln wird
von den Preußen zur Festungsstadt gegen die französische Bedrohung ausgebaut. Köln gehört fortan zur
preußischen Rheinprovinz, deren Hauptstadt jedoch Koblenz wird.
20.11.1837 Kölner Ereignis: Der Kölner Erzbischof von Droste zu Vischering wird verhaftet, als er sich in der
Mischehenfrage hart zeigt. Die Verhaftung ist der Höhepunkt einer heftigen Auseinandersetzung zwischen preußischem
Staat und katholischer Kirche, die im Kulturkampf (1871-78) unter Bismarck erneut eskaliert.
4.9.1842 König Friedrich Wilhelm IV. legt den Grundstein zum Weiterbau des Kölner Domes. Der fertige
Dom wird 1880 in Anwesenheit Kaiser Wilhelm I. feierlich eingeweiht.
1881 Sprengung der mittelalterlichen Stadtmauer. Die Industrialisierung (Schokoladenfabrik Stollwerck, Deutzer
Motorenfabrik, Zuckerfabrik Pfeiffer & Langen) führt zu einem Kranz von industriell geprägten Vororten um
Köln herum.
1917 Konrad Adenauer wird auf 12 Jahre zum Kölner Oberbürgermeister gewählt. Er drückt der
Stadt durch vielfältige Aktivitäten seinen Stempel auf (Neueröffnung der Kölner Universität 1920,
Grüngürtel, Müngersdorfer Stadion 1923, Messegelände in Deutz 1924, Niederlassung der Fordwerke 1930).
1929 wird Adenauer knapp wiedergewählt.
1918 - 1926 Besetzung des Rheinlands durch britische Truppen als Folge des Ersten Weltkriegs
1919 - 1932 Die kulturell und wirtschaftlich aufstrebende Metropole Köln hat während der Weimarer
Republik ständig mit Armut, hoher Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot zu kämpfen.
12. 3.1933 Kommunalwahl in Köln: die NSDAP wird mit 39,6% stärkste Fraktion im Rat.
13. 3.1933 Oberbürgermeister Adenauer flieht frühmorgens aus Köln. SS und SA besetzen das
Rathaus. Adenauer wird für abgesetzt erklärt und Günther Riesen (NSDAP) zum Nachfolger ausgerufen. Es folgt
die Gleichschaltung der Stadtverwaltung. Mächtigster Mann in Köln ist fortan der Leiter des NSDAP-Gaues
Köln-Aachen, Josef Grohé.
7.3.1936 Einmarsch deutscher Truppen über die Rheinbrücken in das entmilitarisierte Rheinland
16. 5.1940 Verhaftung und Deportation der in Köln lebenden Sinti und Roma. Diese Aktion dient als
"Generalprobe" für die Verschleppung der Kölner Juden im folgenden Jahr.
31.5.1942 Erster britischer 1000-Bomber-Angriff auf Köln (5.000 Häuser zerstört, 469 Menschen
tot)
6. 3.1945 Die Hohenzollernbrücke wird als letzter Rheinübergang von deutschen Pionieren gesprengt.
Einmarsch des VII. Korps der 1. amerikanischen Armee im linksrheinischen Köln.
12.4.1945 Einnahme des rechtsrheinischen Köln durch die Amerikaner.
21.6.>1945 Die Briten lösen die amerikanische Militärbesatzung ab.
1.1.1956 Der WDR trennt sich als selbständige Sendeanstalt vom Nordwestdeutschen Rundfunk.
30. 8.1956 Wiedereröffnung des restaurierten Domes anläßlich des Katholikentages.
12. 5.1962 Der 1. FC Köln wird Deutscher Fußball-Meister (4:0 gegen 1.FC Nürnberg).
23. 2.1969 Joseph Höffner löst Josef Kardinal Frings als Kölner Erzbischof ab.
4. 3.1974 Eröffnung des Römisch-Germanischen Museums
28.10.1980 Norbert Burger (SPD) wird zum neuen Kölner Oberbürgermeister gewählt.
15.11.1980 Papst Johannes Paul II. besucht Köln.
1986 Eröffnung des neuen Wallraf-Richartz-Museums/Museums Ludwig und der Philharmonie.
1995 Große Bauvorhaben werden beschlossen: die Köln-Arena in Deutz, ein Neubau des
Wallraf-Richartz-Museum am Gürzenich und des Rautenstrauch-Joest-Museums am Neumarkt.
Text: © Oliver Meißner 1996