23. Der Kölner Spiegel

Weniger fromm sind viele der Darstellungen, die die Konsolen der Ratsturmfiguren verzieren. Ein sehr interessantestes Beispiel für den oft derben Humor der Kölner sieht man z. B. unterhalb der Statue des Erzbischofs Konrad von Hochstaden, der den Grundstein für den Kölner Dom legte.

Mehrere Konsolen stellen Männer dar, die dem verdutzten Betrachter frech das blanke Hinterteil entgegenrecken. Man unterscheidet dabei zwei Typen dieser eigenartigen Sockelfigürchen, von denen bereits im Mittelalter mindesten fünf am Ratsturm angebracht waren (jetzt sind es nur noch drei), den Kallendresser und den Kölner Spiegel: Die Kallendresser sind hockend im Profil dargestellt, der Spiegel kehrt uns den (verlängerten) Rücken zu und steckt den Kopf zwischen die Beine. Der bekannteste Kallendresser ist allerdings nicht am Ratsturm, sondern an einem Haus am Alter Markt angebracht. (Mehr dazu später.)


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