Photovoltaik: Energiegewinnung mit Zukunft

Durch Klimawandel und Ukraine-Krieg wird die Herausforderung besonders deutlich, der sich Deutschland nicht erst in der Zukunft stellen muss: Einerseits gilt es, den Ausfall russischen Erdgases komplett zu kompensieren. Andererseits muss dies klima- und umweltfreundlich, also am besten CO²-neutral, geschehen. Die Photovoltaik ist in diesen Zusammenhang eine Schlüsseltechnologie. Nordrhein-Westfalen und vor allem das Rheinland werden hier eine immer wichtigere Rolle spielen.

Die Nutzung der Photovoltaik hat in der Vergangenheit gewaltig zugelegt

Noch zur Jahrtausendwende haben auch namhafte Fachleute den Standpunkt vertreten, dass die Sonnenenergie im deutschen Energiemix niemals eine tragende Rolle spielen werde. Angesichts der damaligen Werte erscheint dies wenig verwunderlich: Im Jahr 2000 erreichten alle hierzulande installierten Solaranlagen zusammen gerade mal eine Leistung von 0,11 Gigawatt. Bis 2008 steigerte sich dieser Anteil auch nur sehr langsam. Mittlerweile kommen Dachanlagen wie auch Photovoltaik Freiflächen auf einen gänzlich anderen Wert: Im Jahr 2020 kamen alle Anlagen zusammen auf 53,848 Gigawatt, was einem Anteil an der gesamten Stromerzeugung von 9,2 % entspricht. Und das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Der Süden ist besonders sonnig

Nicht überall ist der Betrieb von Photovoltaik gleichermaßen lohnenswert. Während man im windigen Norden von Mecklenburg-Vorpommern über Niedersachsen bis ins Münsterland größeres Potenzial in der Windkraft erkennt, kann man in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und dem Südwesten von Nordrhein-Westfalen auch in der Zukunft besonders gut mit der Sonnenenergie planen. Da es grundsätzlich aber überall in Deutschland eine zunehmende Anzahl an Sonnenstunden gibt, liefert die Photovoltaik überall gute Erträge. Auch in Köln, wobei der Südwesten hier bessere Werte erreicht als der Nordosten.

Doppelte Flächennutzung mit Photovoltaik

Während man geteilter Meinung darüber sein kann, wie dekorativ sich Windkraftanlagen in die Landschaft einfügen, ist die Nutzung der Photovoltaik deutlich weniger strittig. Zwar bekommt ein rotes Ziegeldach durch schwarz glänzende Sonnenkollektoren eine vollkommen andere Optik. Trotzdem lassen sich derlei Anlagen deutlich besser auch in eine Wohnumgebung integrieren. Auf vorhandenen Dachflächen stören Solarmodule fast überhaupt nicht, auf Parkhäusern und anderen gewerblichen Immobilien können sie die Optik sogar verbessern. Auch auf freier Fläche ist eine doppelte Nutzung möglich. So können empfindliche Feldfrüchte durch ein Dach aus Solarpanels vor Regen, Hagel und zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Auch dies ist ein Argument, warum die Photovoltaik ein wesentlicher Baustein der Energiewende ist und bleibt.