Die Galerie
Im August 1988 wurde der Förderverein junger Kunst - 68elf e.V. von 11 KünstlerInnen gegründet. Die Galerieräume des Fördervereins bestanden zunächst aus einem Ladenlokal mit Schaufenster und einem kleinen Gewölbekeller von insgesamt 35 qm. Ein Jahr lang wurden in diesen Räumlichkeiten in monatlichem Wechsel Einzel- und Gruppenausstellungen von zeitgenössischen jungen KünstlerInnen präsentiert. Diese Anfangsphase war geprägt von der Zielsetzung, eine klare Unterscheidung zu treffen zwischen Kunst/Kunstbetrieb auf der einen Seite und dem Kunstmarkt auf der anderen. Es wurde versucht, Auswahlkriterien zu entwickeln, die nicht allein üblichen kommerziellen Aspekten entsprachen, sondern den Künstlern soviel Freiheit wie möglich zu gewähren, ihre Ideen umzusetzen. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Mitglieder der Gründergruppe (Fotografie, Psychologie, Kunstgeschichte, Malerei, Skulptur, Aktionskunst/Performance) führten zu einer interdisziplinären Herangehensweise, die Vorstellungen der Künstler zu unterstützen und neuartige Präsentationsformen zu entwickeln. 1989 wurden die Galerieräume auf eine Ausstellungsfläche von nunmehr 120 qm und Büroräume von 40 qm erweitert. In den 90er Jahren fanden jährlich ca. 10-15 Ausstellungen und Veranstaltungen wie Einzel- und Gruppenausstellungen, Lesungen, Aktionen und diverse Events statt. So charakterisiert sich die Galerie als einzigartiger Kunstort in der deutschen Kulturlandschaft mit regem Austausch über alle Grenzen hinaus. Es wurden z. B. Projekte mit Künstlern aus Nordamerika, den damaligen Ostblockstaaten, Finnland, Schweden, Ungarn, Irland, England, China, Singapur, Indonesien, Afrika und Bangladesh u.a. realisiert. Die beständige Präsenz auf dem freien Kultursektor hat in über mehr als zehn Jahren den Förderverein zu einer namhaften Kulturstätte in Europa gemacht. Anfang 2000 wurde die Galerie erneut um einen Austellungsraum von ca. 50 qm und zwei Gastateliers erweitert. Seitdem verfügt der Verein über insgesamt ca. 200 qm Ausstellungsfläche auf drei Etagen verteilt. Außerdem erweiterte der Verein seine Aktivitäten durch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Künstlern, wodurch neue Ausstellungsstätten im Stadtraum geschaffen wurden - z. B. in einer Veranstaltung mit dem Titel "ableben" (Ausstellung, Installation, Performance), die 28 internationale KünstlerInnen im August/September 2000 realisierten. Mit der 172ten Ausstellung verabschiedete sich der Förderverein junger Kunst e.V. Ende März 2004 aus den Galerieräumen in der Bismarckstr. 68 mit einem totalen Räumungsverkauf.
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